Die Stadt ist noch genau so laut und belebt wie am ersten Tag. Da tut es gut am Wochenende fuer ein wenig Abwechslung zu sorgen. Die einstuendige Busfahrt in ein nahegelegenes Touristenoertchen an einem grossen See kostet genau so viel wie die kalte Cola, die man bei der Hitze unbedingt braucht. Mit 4 (deutschen) Freunden bin ich am Samstag mittag richtung See gefahren und konnte bessere Luft und die Ruhe geniessen. Am Sonntag waren wir zum Baden an der Cuesta Blanca, die ein paar Kilometer flussaufwaerts vom See gelegen ist, da der See selbst nicht wirklich zum Schwimmen einlaed. Der Sand glitzert in der Sonne und ueberall gibt es grosse Felsen, von denen aus man ins Wasser springen kann (vorher sollte die Tiefe allerdings bekannt sein - kenne jemand, der damit schon sehr schlechte Erfahrungen gemacht hat;-)). Schade, dass diese Idylle am Abend so krass unterbrochen wurde. Scheinbar ist es eine Gemeinsamkeit, die ich mit einem Menschen teile, der mir ziemlich nahe steht, dass wir es immer wieder schaffen, den Ball noch ins Aus zu spielen, wenn er schon so gut wie im Tor ist. So war der Tag also perfekt, bis zu dem Zeitpunkt, als sich nach einem, vielleicht etwas zu gewagten, Sprung ins Wasser meine Welt auf den Kopf gestellt hat. Na ja, nicht im woertlich Sinne aber zu beschreiben wie es sich anfuehlt, mit einem Schlag das Gehoer auf einer Seite zu verlieren traue ich mir nicht zu. Es gab einfach einen ziemlich lauten Knall in meinem Kopf (nach dem Aufschlag auf dem Wasser) mit anschliessendem Pfeifton in unertraeglicher Lautstaerke fuer mehrere Minuten. Danach war die Funktion des Ohres erstmal lahm gelegt. Es fuehlt sich schon komisch an, auf einem Ohr nichts mehr zu hoeren und solange man nicht weiss ob dieser Zustand dauerhaft ist, macht er recht wenig spass. Gluecklicherweise ist die Vermieterin eines Freundes Aerztin und hat mich gleich in ein Krankenhaus gebracht. Ohrenspezialisten sucht man hier vergebens und die Anwesenden Aerzte (wenn es welche waren) haben sich ordentlich Muehe gegeben professionell zu wirken. Wie man es aus Deutschland eben auch kennt. Mir ist aufgefallen, dass in fremden Laendern grundsaetzlich wenig Vertrauen gegenueber Krankenhaeusern und Aerzten vorhanden ist - zumindest (vielleicht unberechtigter Weise) von meiner Seite aus. Jedenfalls ist mein spanisches Vokabular jetzt um ein paar Fachausdruecke erweitert und alles was mich interessiert ist: ¡La membrana no esta rota! Jetzt gibts eine Woche lang Antibiotika und trockene Ohren. Ob das hilft weiss ich nicht aber ich versuche den Aerzten mit meinem Vertrauen entgegen zu kommen und hoffe, dass mein Gehoer in den naechsten Tagen zurueck kehrt. Wenn ich mich anstrenge und den Fernseher ganz laut stelle glaube ich etwas auf dem kaputten Ohr zu hoeren. Halb so schlimm - es haette mehr passieren koennen denn scheibar gibt es an besagtem Strand auch sehr giftige Schlangen ;-) Ich versuche mich vorerst damit abzufinden und geniesse die alkoholfreie Woche.
P.S.: Ein Krankenhausbesuch ist inklusive Medikamente so teuer wie ein Essen zu zweit bei Mc Donalds(in Deutschland).
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